Tilgung und Monatsraten

Wer einen Kredit aufnimmt, muss das geliehene Geld auch irgendwann zurückzahlen. Diesen Vorgang nennt man Tilgung. Bei einer Tilgung wird der Schuldbetrag meist in Form von kleineren Teilbeträgen über einen längeren Zeitraum zurückgezahlt. Je nach Kreditform kann die Art und Höhe der Rückzahlung variieren. Die häufigste Variante ist allerdings, dass monatlich ein bestimmter Betrag an die Bank oder eben den entsprechenden Kreditgeber zurückgezahlt wird.

Tipp

Ein 50.000-Euro-Kredit für den Umbau des Hauses, ein 6.000-Euro-Kredit für das neue Auto oder ein 3.000-Euro-Kredit für die langersehnte Reise: Im Kreditvergleich finden Sie Ihren Wunschkredit schnell und einfach.

Was ist der Unterschied zwischen Tilgungsraten und Monatsraten?

Der Unterschied zwischen einer Tilgungs- und einer Monatsrate leitet sich aus der Rückzahlungsweise ab. Wie der Name schon verrät wird eine Monatsrate monatlich gezahlt. Der Begriff Tilgungsraten ist unabhängig von einer zeitlichen Eingrenzung. Je nach dem was individuell im Kreditvertrag festgelegt wurde, können die Zahlungen auch zum Beispiel vierteljährlich oder sogar nur einmal jährlich geleistet werden. Auch bei Einzelzahlungen, die zum Abbau der Schuldsumme führen, spricht man von Tilgung.

Verschiedene Arten der Tilgung

Aus diesem Grund unterscheidet man beim Begriff „Tilgung“ noch einmal zwischen verschiedenen Sonderformen:

  • Ratentilgung: Während der gesamten Kreditlaufzeit wird ein festgelegter regelmäßiger Betrag zurückgezahlt. Zinsen werden dabei noch nicht mit in die Raten eingerechnet.
  • Einmaltilgung: Der gesamte Kreditbetrag wird am Ende der Laufzeit als einmalige Zahlung zurückgezahlt.
  • Planmäßige Tilgungen: Im Kreditvertrag werden Höhe und Zeitpunkt der Zahlungen festgelegt.
  • Sondertilgung: Von Sondertilgungen spricht man, wenn außerhalb der Vereinbarungen weitere Beträge zurückgezahlt werden, die nicht als regelmäßige Zahlung gelten.
  • Annuitätentilgung: Die Annuitätentilgung ist die häufigste Form der Tilgung. Sie setzt sich sowohl aus einem Rückzahlungsanteil als auch einem Zinsanteil zusammen.

Annuitätentilgung – Die häufigste Form der Rückzahlung

Infografik zur Zusammensetzung der Raten beim AnnuitätendarlehenFür Privatkredite wird am häufigsten die Annuitätentilgung als Rückzahlungsform gewählt. Auch wenn sich die Berechnung dieser Tilgungsform im ersten Augenblick sehr kompliziert anhört, hat sie doch einen entscheidenden Vorteil: Der monatliche Ratenbetrag bleibt immer gleich. Der Kreditnehmer kann so gut seine Rückzahlung planen.

Bei der Annuitätentilgung setzt sich die monatliche Rate aus zwei Beträgen zusammen: Nämlich einem Tilgunsteil und einem Zinsteil. Diese beiden werden nach einer bestimmten mathematischen Formel in ein Verhältnis zueinander gesetzt, das sich während der Laufzeit verändert. Was heißt das konkret?

Da für geliehenes Geld auch stets Zinsen gezahlt werden müssen, muss der Kreditnehmer diese auch irgendwann mit zurückzahlen. Bei der Annuitätentilgung werden diese schon mit in die Raten einbezogen. Man zahlt also einen Teil der Kreditsumme zurück und auch schon einen Teil der Zinsen. Damit der monatliche Betrag gleich bleibt, am Ende aber der komplette Schuldbetrag inklusive Zinsen beglichen ist, variiert der Anteil von Kredittilgung und Zinsanteil. In der Regel erhöht sich mit fortschreitender Laufzeit der Tilgungsanteil und der Zinsanteil sinkt. Die monatliche Rate bleibt gleich. Wie genau die Raten sich zusammensetzen kann man dem Tilgunsgplan entnehmen.

Der Tilgungsplan

Allerdings muss nicht der Kreditnehmer selbst einen Tilgungsplan erstellen. Jeder Kreditgeber, also auch jede Bank, ist verpflichtet, bei Abschluss eines Kreditvertrages dem Kunden einen Zins- und Tilgungsplan zu übergeben, in dem genau aufgelistet ist, wann welche Zahlung zu leisten ist und wie sich diese zusammensetzt. Hier kann man am besten sehen, wie sich die Anteile bei der Annuitätentilgung verschieben.

Neben einer genauen Aufstellung der Ratenzahlungen muss der Plan auch noch die Kreditart, die Kredithöhe und die festgesetzten Zinssätze enthalten. Sowohl den Nominal- als auch den Effektivzins.

Wie hoch sind die Raten?

Die Höhe der Raten richtet sich nach mehreren Faktoren: Kredithöhe, Laufzeit, Zinssatz, Zahlungsweise. Auch wenn es meistens üblich ist, seinen Kredit monatlich zurückzuzahlen, gibt es auch Varianten in denen jährlich oder quartalsweise gezahlt wird. Dabei werden meist weitere Sonderregelungen getroffen, die Einfluss auf die Ratenhöhe haben und im individuellen Fall betrachtet werden müssen.

Laufzeit entscheidender Faktor

Paar zuhause am LaptopDie drei anderen Komponenten, die die Ratenhöhe beeinflussen, hängen eng zusammen. Der Kreditbetrag bestimmt wie viel man zurückzahlen muss. Je höher der Betrag desto mehr muss man auch wieder zurückzahlen. Das gleiche gilt für die Zinsen: Je höher diese sind, desto höher wird auch die Gesamtsumme, die am Ende beglichen werden muss. Den entscheidenden Faktor bringt nun die Laufzeit ein: Die Gesamtsumme wird durch die Anzahl der Teilraten geteilt. Bei einer Laufzeit von einem Jahr und einer monatlichen Annuitätentilgung bedeutet dies, dass der Gesamtbetrag durch 12 geteilt wird. Je höher also die Laufzeit, desto geringer wird auch die monatliche Rate.

Laufzeit und Raten genau planen

Bereits vor Abschluss eines Kreditvertrags sollte man diesen Punkt im Hinterkopf behalten.Viele Banken bieten für kürzere Laufzeiten günstigere Zinsen an. Anderseits sollte man darauf achten, dass die monatliche finanzielle Belastung nicht zu hoch wird, um Ausfälle zu vermeiden. Im Internet finden sich zahlreiche Kreditrechner, die neben einem Zinsvergleich auch bereits die monatliche Rate ausrechnen. Auch spezielle Tilgungsplan-Rechner werden angeboten. Diese bilden im Grunde dieselben Berechnungen ab, wie auch der Bank-Tilgungsplan, sind aber interessant um auszutesten, welchen Einfluss zum Beispiel Laufzeitveränderungen auf die Raten haben.

Zahlungspausen

Als zusätzliche Klausel kann man im Kreditvertrag auch Zahlungspausen vereinbaren. Das heißt, dass man auch einmal eine monatliche Rate ausfallen lassen kann, weil in diesem Monat vielleicht das Geld gerade knapp ist. Bis zu drei Monatsraten kann man bei der Vertragsverhandlung als Zahlungspause herausschlagen.

Allerdings lassen sich Kreditinstitute diesen Ausfall auch vergüten. Wer Zahlungspausen in seinem Kreditvertrag festhalten lassen möchte, muss damit rechnen, dass der Zinssatz angehoben wird. Dennoch kann es sich lohnen, dies in Kauf zu nehmen, vor allem wenn abzusehen ist, dass einige Raten ausfallen werden. Mahngebühren und Nachzahlungen schlagen nämlich ebenfalls zu Buche.

Wichtig zu beachten: Eine Zahlungspause muss im Vertrag festgehalten sein. Lässt man ohne diese Vereinbarung eine Monatsrate ausfallen, kann das Maßnahmen des Kreditgebers nach sich ziehen und sich im schlimmsten Fall auf die Bonitätsbewertung auswirken.

Internet-Kredit? Oder lieber an eine Filialbank wenden? Informieren Sie sich zu den Vor- und Nachteilen und treffen Sie die richtige Entscheidung.
Eine möglichst kurze Kreditlaufzeit: Das wünschen sich die meisten. Achten Sie allerdings darauf sich mit der Ratenhöhe nicht zu übernehmen.
Welche Kreditarten gibt es? Und sind Online-Kredite die bessere Alternative zu Krediten von Filialbanken? Vergleichen Sie selbst!